Klimakunstlabor im ZK/U (Projekt Moabit klimafit)

Klimakunstlabor im ZK/U (Projekt Moabit klimafit)
©Thomas Büttner

Das Künstlerhaus „Zentrum für Kunst und Urbanistik“ hat Fördermittel des Programms Sozialer Zusammenhalt zur ökologischen und energetischen Erweiterung Ihres Veranstaltungsraumes mit einem aufgestockten Geschoss und einer Dachterrasse erhalten. Während der mehrjährigen Bauphase wird mit Hilfe eines Baugerüst-Modells im Verhältnis 1:10 - die „Bauschilderung“ - die Vorbereitung auf die Gestaltung und Nutzung des Neubaus erprobt. Rankpflanzen und ein Baum auf dem Dach sollen Kühlung und Beschattung des Gebäudes, aber auch beim Aufenthalt einen stetigen Bezug zur belebten Natur darstellen und zur bewussten Wahrnehmung auffordern.

Im Rahmen eines „Klimakunstlabors“ (KKL) sollten Prototypen für die spätere Nutzung entwickelt werden. Von Juni bis November wurden sieben moderierte, fünfstündige Workshops angesetzt. Dafür haben sich insgesamt ca. 20 interessierte Personen mit Erfahrungen aus den Bereichen Kunst, Stadtentwicklung, aber auch Aktivisten und Personen aus der Nachbarschaft gemeldet und mitgearbeitet. Das KKL wurde im Rahmen des Projekts Moabit klimafit gefördert.

Nach einer Kennenlernphase wurden in einem Brainstorming Ziele, Strategien und Ideen für „Prototypen“ gesammelt. Als praktische Arbeit wurden Pflanzkübel gefüllt und verschiedene Rankpflanzen zur Beschattung an der Seite der „Bauschilderung“ eingepflanzt, von denen z.B. Bohnen dann auch über die Zeit eine Ernte ergaben. Ein weiterer Schwerpunkt war die Kommunikation „Ahorn X Human“ bei der Möglichkeiten zu Wahrnehmung und Kommunikation zwischen dem Ahornbaum auf dem Dach der Bauschilderung (als Prototyp für den späteren großen Baum) und benachbarten Bäumen auf dem Gelände. Ziel ist dabei, einen Bezug zu der Natur in Form des Ahornbaumes auf dem Dach oder den Bäumen im Stadtgarten und deren Umfeld aufzubauen und sie als belebte subjekthafte Natur und nicht als Objekte zu sehen und zu erleben. Hierfür haben sich unter den Teilnehmer*innen Gruppen für Wahrnehmung und Sensorunterstützung, für künstlerische Gestaltung, Performance, Sonifikation und Dokumentation gebildet. Hierbei entstand das Konzept und Ausgestaltung einer Performance mit Tonunterstützung und Bezug zu mehreren „sprechenden“ Bäumen (mit aufgehängten Lautsprechern) und einem aufgestellten Wasserbecken. In der Gruppe „Awareness und Sensoren“ wurde eine meditative Begegnung mit einem Baum – ebenfalls über einen Sensor bzw. ferngesteuerten Lautsprecher im Ahorn - für jeweils eine einzelne Person in einem ungestörtem Umfeld gestaltet. Beides wurde am 28.8. zum regelmäßigen Besuchertag „OpenHouse“ am ZKU, noch etwas improvisiert, aber mit großem Erfolg und bestärkenden Rückmeldungen vorgeführt.

Die Arbeitsatmosphäre war in dem heterogenen Team ausgesprochen positiv und die Arbeitsweise flexibel, kreativ und dank guter Moderation zielorientiert. Am 25. November werden noch einmal die Ergebnisse im Rahmen des OpenHouse vorgestellt. Die Performance wird als Video zu sehen sein, die Human X Ahorn- Communication kann von den Besucher*innen in einer individuellen Begegnung mit dem Ahornbaum erlebt und praktiziert werden.

Auch gibt es bereits erste Ideen zur Weiterentwicklung der Prototypen für die Nutzung am späteren Ausbau des ZK/U und Animation von Besucher*innen und Akteur*innen. Insbesondere besteht die Idee, auch in anderen Teilen von Moabit, im Beussel- und Huttenkiez, in ähnlicher Weise Bezüge zu Bäumen und der wenig beachteten Natur herzustellen und sie anders wahrzunehmen. Es gibt bereits Kontakt zu einer Kunstlehrerin der Heinrich-von-Stephan Gemeinschaftsschule, die Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem ZK/U hat. Diese soll im Rahmen des Projekts „Moabit klimafit“ im kommenden Jahr ausgebaut werden. Damit wird das Ziel umgesetzt, dass die künstlerische Arbeit in den Stadtteil ausstrahlt und dort die Menschen erreicht und dann wiederum für sie auch zu einem Anziehungspunkt werden kann.

Mehr Informationen zum Projekt:
https://www.moabit-klimafit.de/

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